Platon
Im Internet versucht sich ein Buchautor, am Wort „Platon“
und seiner Bedeutung.
Der nette Herr kommt auf die die Endung -
PLATON (PLTM) das Wort PALATIUM (PLTM).
Platon ist also nach dessen Meinung „Philosoph des Palastes“.
Und er stellt die Frage, warum kommt er aus dem Palast?
Dann wollen wir dem Herrn die Lösung anbieten:
„Platon“ setzt sich aus den Silben „Pla“ und „Ton“ zusammen.
Wörterbücher sind dazu da, diese zu nutzen!
pla: bla = Blau
...dän. blaa
...In der Alemannischen Mundart der mittlern Zeiten
lautet es nur bla.
...blauer dunst sind nebel, lügen, verdunklung der wahrheit:
und darnach ein blawen dunst macht. bienenk. 69a
...Jemanden einen blauen Dunst vormachen, auch nur im
gemeinen Leben, ihn einen Irrthum zu glauben bereden,
ihm die Wahrheit verhehlen.
Blau:
...schwedisch: blått
Quelle: wiktionary.org Hier
...es kann kommen, eh sich das blatt oder das schwert wendet.
Klopstock 3, 13;
Platon = „Bla“ „Ton“:
Blähen:
...1. Eigentlich, für aufblasen.
...1. Er bläht sich in der Herrlichkeit wie der Frosch auf der
Hechel.
...sol ein weiser man seinen bauch so blehen mit losen reden?
Hiob 15, 2;
o nein, der schmeichler lob bläht seinen übermut.
Hagedorn;
Aufblähen:
...Aufblähen, verb. reg. act. durch Entwickelung der im
Innern befindlichen Luft ausdehnen; geschiehet selbiges
durch Einblasen der Luft, so heißt es aufblasen.
1) Eigentlich. So sagt Opitz von einer Blase:
Sie bläht sich eilends auf, und wird auch eilends Wind.
Und Wieland:
Die volle Brust, muthwillig aufgebläht. 2) Figürlich. (a)
Sich aufblähen, Stolz und eingebildete Verdienste
im Äußern verrathen.
...das eingebildete wissen bläht auf. Kant 1, 370;
...die volle brust, mutwillig aufgebläht.
Wieland;
...bleib mir nun auch hübsch bei der stange, und gehe nicht zu
sehr ins blaue. Bettine br. 1, 339;
...wiltu wider ein fliegend blat so ernst sein und ein dürren halm
verfolgen? Hiob 13, 25;
Platonisch:
...hier und da bemerke ich auch eine schlüpfrige sinnliche
stelle in platonischen schwulst verschleiert. Schiller 2, 384. —
[Bd. 13, Sp. 1901]
...während ich platonisch klagte, bist du heimlich mir
entschlüpft.
Platen 4, 104.
Palast:
...in einem lustwald ... stand der palast.
Wieland Oberon 12, 292;
...mein mutter mich gebar im stall,
was suchst palläst im jammerthal.
Corner 145;
...zuo der selben zît er was
in des bischofs palas
ze Assis oben in der stat.
L. v. Regensburg Franc. 3878;
in diesem Zusammenhang noch einmal:
...im verfallnen palast
bläht sich die fleckigte kröte.
Zachariä 2, 40;
...während ich platonisch klagte, bist du heimlich mir
entschlüpft. Platen 4, 104.
...denn die pallast werden verlassen sein. 32, 14;
Denn dies war ja die Frage:
Aber weshalb kommt er aus einem Palast?
Gemeint ist der Philosoph!
...was warheit pflegt zu widerfaren ..
.. von heidnischen glerten,
von philosophen, den verkehrten.
Fischart die gelehrten die verkehrten 325 Kurz;
Philosophieren:
...die philosophi und ein guter freund seien eine erleichterung
desz lebens. Zinkgref 1, 166;
Wer ist also dieser P(B)la(h)ton bzw. Bla(h)Ton?
...1. Auf schwüle Luft folgt Donnerwetter.
...7. Die Luft bläht die Sackpfeife auf und Hoffart den Narren.
– Sailer, 175; Simrock, 4835.
...9. Die Luft kann niemand verbieten.
...20. Luft ist Luft, sagte der Pfaff, und liess einen streichen.
...21. Lüfte bringen Düfte.
...28. Von der Luft (allein) kann man nicht leben.
– Herberger, I, 628; Simrock, 6626; Braun I, 2402.
In Luzern: Me cha nid vo der Luft lebe. –
» So kan man doch des luffts nit leben.« (Waldis, II, 79, 20.)
...44. Einen an die Luft setzen.
...50. Hier ist die Luft nicht rein.
Man kann mit der Sache, Sprache nicht heraus, es sind
Rücksichten auf Anwesende zu nehmen.
Holl.: De lucht is daar niet klaar (helder, zuiver).
(Harrebomée, II, 38.)
...70. Ich werde dir gleich Luft im Hintern machen, dass dir
der Kopf klar wird.
Als Zuruf eines Gutsbesitzers in der Niederlausitz an einen
faulen Knecht.
Quelle für vorherige Zitate: DWB Wander Hier
Ein Palast ist auch ein "Palas". Verstanden als herrschaftlicher
Sitz, Sitz des Herrn, Sitz eines Herren im eigentlichen Sinne.
Das Sprichwort "Gegen Windmühlen kämpfen" geht auf
Cervantes "Don Quichote" zurück.
Eine genauere Einsicht in Platons Vorstellungen von
Vereinigung und Luft bzw. Analogie bekommt man Hier (S. 167).
Ich gehe davon aus, dass die Fragen mit etwas Nachdenken
beantwortet werden konnten.